Viele Gefahren lauern auf der 1360 Kilometer langen Strecke ins rumänische Zsobok. Dank des neuen Mercedes-Sprinters, den der Förderverein Kinderheim Zsobok nach zwei Jahren eifrigem Spendensammelns nun kaufen konnte, lassen sich einige davon zumindest minimieren. Kein Wunder also stand der Festabend mit der feierlichen Übergabe am Donnerstag, 10. August, unter dem inoffiziellen Motto: „Danke, Danke, Danke!“ Die Worte stammten vom evangelischen Pfarrer Daniel Renz aus Murr, der das Fahrzeug mit den besten Wünschen und einigen Zeilen aus dem „Irischen Segensgruß“ auf eine sichere Reise schickte: „Möge die Straße, uns zusammenführen.“
Die Dankbarkeit über so viel Zuspruch und Unterstützung der insgesamt 500 Spender, die den Erwerb des neuen Fahrzeuges ermöglicht haben, war vor allem den Vereinsvorständen anzumerken. Die Marbacher Zeitung hatte dafür an den vergangenen beiden Weihnachten die Aktion „Unser Auto für Zsobok“ ins Leben gerufen. Michael Gassner vom Förderverein bezeichnete die stolze Summe von 35 000 Euro, die am Ende zusammengekommen ist, als „kleines Wunder“. Der Vorsitzende Günther Burk erinnerte an den in die Jahre gekommenen Vereinstransporter und verdeutlichte somit zugleich, dass die Unterstützung für ein neues Fahrzeug dringend nötig war, um auch weiterhin „Hilfe zur Selbsthilfe“ in Zsobok und dem dortigen Landkreis leisten zu können.
Bereits einen Tag nach der kleinen Feierstunde, machte sich der neue Sprinter, beladen mit Einbauschränken für das Kinderheim und die angrenzende Schule, auf den Weg nach Zsobok. Hochaktuell darum der Wunsch des Murrer Bürgermeisters Torsten Bartzsch, dass „dieses Fahrzeug auch ein Hilfsmittel für weitere Begegnungen ist“. Tatsächlich steckte bereits Musik in dem neuen Wagen. Dafür hat der CVJM mit seinen Papiersammelaktionen gesorgt. Von dem Erlös kaufte die Gruppe eine Gitarre, die Christian Prang an den ebenfalls anwesenden Ortsvorsteher von Zsobok, Istvan Gal, überreichte. Damit soll der dortige Pfarrer mit den Kindern singen und musizieren.
Stellvertretend für die Erdmannhäuser Bürgermeisterin Birgit Hannemann sprach Franz Pilhartz, der angesichts des schmucken Wagens „mitten im Sommer ein Gefühl wie Weihnachten“ hatte. Der Anzeigenleiter der Marbacher Zeitung erinnerte daran, dass in der Tat Christstollen - von der Bäckerei Hofmann gespendet und von den Kollegen der MZ auf dem Marbacher Weihnachtsmarkt verkauft - ihren Teil zur Finanzierung des Wagens beigetragen haben.
Nicht zuletzt dem Entgegenkommen von Mercedes ist es zu verdanken, dass sogar ein Neufahrzeug angeschafft werden konnte. Auf dem Gebrauchtmarkt wäre es schwer bis unmöglich gewesen, einen Transporter mit den speziellen Anforderungen an die Anhängerlast und das Getriebe zu finden.